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Es war die Nachricht zum Beginn des Jahres: eine Einladung nach San Marino zu einer großen B2B Veranstaltung mit 90 Weinproduzenten. Mein erster Gedanke: wie soll das gehen mitten in der Pandemie? Der zweite Gedanke war stärker: wie schön könnte das sein endlich mal wieder wunderbare Weine zu entdecken und mit den Winzer*innen zu fachsimpeln. Aber klar war Covid-19 der große Brocken, der im Weg stand. Daniele Sandroni war fest davon überzeugt das er die erste große Veranstaltung dieser Art in 2021 weltweit veranstalten würde. Er sollte Recht behalten. Zeitlich rutschte der Termin in den Juni. Letztlich fand sie vom 07.-09. Juni im Kursaal von San Marino statt. Die Sammarinese waren da schon alle komplett geimpft. Der kleine Stadtstaat mit 55.000 Einwohner*innen (= Sammarinese) war wohl das erste Land weltweit wo das der Fall war.
Ich bin oft vorbeigefahren, aber irgendwie nie dort gewesen.
Je näher der Reisetag kam, je neugieriger wurde ich. Die Anreise war entspannt und so konnte ich schon gegen 17.00 Uhr im Grand Hotel San Marino mein Zimmer beziehen. Danach habe ich die Zeit bis zum Dinner genutzt und die Altstadt zumindest teilweise angeschaut. Die Bilder sprechen für sich, ein Besuch lohnt sich und ich komme bestimmt wieder.
Am Abend gab es für alle bis dahin Angereisten ein 5-Gang Menü, bei dem es möglich war, die feinen Weine der Genossenschaft von San Marino zu probieren.
In der kleinen Republik werden jährlich ca. 2.200 Tonnen Trauben mit einem Anteil von 65% roten, sowie 28% weißen und 7% Muskat-Trauben produziert. Die Anbauhöhe liegt zwischen 100 und 400 Metern über dem Meer. Die traditionellen Traubensorten sind Biancale, Moscato, Ribolla, Canino, Cargarello und Sangiovese. 1976 wurde das Consorzio Vini Tipici di San Marino gegründet, eine Winzergenossenschaft, in der die ca. 300 Weinbauern des Landes zusammengeschlossen sind. Ich habe an dem Abend einen ausgezeichneten Ribolla und den Sangiovese probiert. Der Ribolla hat mir besonders gut geschmeckt. Das lag aber auch daran, dass das Menü bis auf den Hauptgang mit Fleisch besonders gut mit dem weissen Ribolla harmonierte.
Montag morgen begann das Treffen um 9.30 Uhr im Kursaal. Der liegt unterhalb der Altstadt, vom Grand Hotel um die 300 Meter entfernt, ein beschulicher Morgenspaziergang also. Das imposante Gebäude hatte ich bei der Anfahrt wahrgenommen, aber ohne zu wissen das es der Kursaal ist. Der Name hat mich etwas erstaunt, an ein Kongresszentrum dachte ich dabei nicht. Ist es aber, ein besonders schönes.
Ausserdem sind dort Ministerien, die Polizei und Interpol untergebracht. Details zu den Räumen könnt ihr auf den folgenden Bildern sehen. Über eine imposante Treppe ging es hinauf in den zweiten Stock, wo die Tagung stattfand.
Wine Buyers Summit 2021
Wine Buyer Summit wurde durch einen Vertreter der Republik San Marino und Daniele Sandroni eröffnet. Danach ging es direkt in die B2B Gespräche und ins Verkosten.
An allen drei Tagen waren jeweils 30 Produzent*innen mit ihren Weinen vertreten. Ausserdem gab es noch Spezialitäten wie Liköre und Grappa, Bier, Marmeladen und Olivenöl. Der grosse Schwerpunkt waren natürlich die Weine.
Sie kamen aus den Regionen Veneto, Toscana, Piemonte, Abbruzzo, Lombardia, Friuli, Emilia Romagna, Sicilia, Sardegna, Trentino, Umbria, Marche, Campania, Puglia und der Republik San Marino.
Die komplette Liste gibt es hier: WBS 2021 Aussteller
Insgesamt 90 Produzent*innen, mit mehr als 50 von ihnen habe ich nicht nur Kontakt aufgenommen, ich habe auch deren Produkte probiert. Die Fülle an guter und excellenter Qualität war faszinierend, beinahe berauschend. Berauschend im doppelten Sinn: einmal wegen der Excellenz, aber auch weil man immer wieder so gute Weine im Glas hatte, das die Versuchung auch alles zu trinken groß war.
Eine Einzelbewertung fällt an dieser Stelle aus, denn an der Qualität gab es nur selten etwas auszusetzen. Zu einzelnen Produzent*innen und ihren Produkten folgen später noch Informationen in eigenen Blogbeiträgen. Bei den gemeinsamen abendlichen Diners fand der eine oder andere gute Tropfen seinen Weg. Diese Abende waren auch dazu gedacht, dass sich Produzent*innen und Einkäufer*innen noch einmal intensiver austauschen und einzelne Produkte weiter verkosten konnten.
“Gemeinsam haben wir ein Zeichen gesetzt. Wine Buyers Summit hat gezeigt, wie es nach der Pandemie weitergehen kann.” Klaus Reichenbach
Insgesamt eine sehr gut organisierte Veranstaltung, vor allem auch unter den Bedingungen der Covid-19 Pandemie. Ein großes Lob an Daniele Sandroni und sein Team, die das alles ermöglicht haben. Die Regeln eingehalten und trotzdem war es eine feine Veranstaltung, auf der wir uns wohlgefühlt haben und ausgezeichnete Produkte probieren konnten.
Die folgenden Bilder sind nur ein kleiner Einblick ohne jegliche Wertung. Die Produkte stehen als Beispiel für alle. Bei 90 Produzenten mit jeweils 5 Produkten gibt es an dieser Stelle nur eine kleine Auswahl..